Der „Manfred von Richthofen Solidaritätspreis“ wird seit 2014 jährlich im Rahmen der CHAMPIONS-Gala verliehen. Über die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis soll in Not geratenen Sportlern und Vereinen helfen und wird gestiftet von der Berliner Spielbank, an der Manfred von Richthofen seit ihrer Gründung 1975 beteiligt war.

Der Preis erinnert an den ehemaligen Hockeyspieler und großen Sportfunktionär Manfred von Richthofen. In allen Funktionen als Sportfunktionär – Präsident des Landessportbundes Berlin, Präsident des Deutschen Sportbundes oder als Ehrenpräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes – galt seine Aufmerksamkeit auch den Sportarten und Sportlern, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen. Besonders den Breitensport förderte er, wo er konnte. Dafür nutzte Manfred von Richthofen auch die Spielbank Berlin, zu deren Gründungsgesellschaftern er gehörte. Er sorgte immer dafür, dass beachtliche Teile des Erlöses in die Sportförderung flossen.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2022

FC Internationale Berlin

Die Special Olympics standen in diesem Jahr auch im Zentrum des Manfred von Richthofen-Solidaritätspreises. Auf der CHAMPIONS-Bühne erhielt der FC Internationale Berlin die begehrte Auszeichnung, die mit einer finanziellen Zuwendung von CHAMPIONS-Partner SPIELBANK Berlin in Höhe von 5000 Euro verbunden ist. Der Verein aus Berlin-Schöneberg baut gerade sein Trainings- und Wettkampf-Angebot für Menschen mit geistiger Behinderung aus, schult Übungsleiter*innen, schafft auf der Vereins-Webseite ein Segment in leichter Sprache und steht so vorbildlich für mehr Anerkennung und gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2021

Elena Semechin

„2021 ist definitiv eines der aufregendsten Jahre in meinem ganzen Leben – und diese Auszeichnung ist meine Extra-Belohnung“, jubelt Elena Semechin (geborene Krawzow), die nach 2019 zum zweiten Mal zu Berlins Sportlerin des Jahres gewählt wurde. Die Para-Schwimmerin gewann Gold in Tokio, Anfang November musste ihr dann ein Tumor im Kopf entfernt werden. Zwei Tage vor der OP heiratete sie ihren Trainer Phillip Semechin. „Ich habe so viel erlebt in diesem Jahr, so viele verschiedene Gefühle! Ein Auf und Ab – wie eine Achterbahnfahrt“, erzählt die 28-Jährige. „Es ging los mit Tokio, da war ich auf Wolke sieben. Nach zehn Jahren harter Arbeit endlich Gold gewonnen zu haben, war einfach eine Befreiung. Danach hatte ich eine schöne Zeit, bin rumgereist, war happy – bis dann die Diagnose kam. Da bin ich von Wolke sieben auf den knallharten Boden aufgeschlagen.“ Und der Kampf gegen den Krebs geht weiter. Es folgen Bestrahlung und Chemotherapie. Auf Initiative der Berliner Medien wurde Elena Semechin im Rahmen der Wahl zudem mit dem Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis ausgezeichnet, der mit einer finanziellen Zuwendung der Spielbank Berlin in Höhe von 5.000 Euro verbunden ist. „Das ist eine große Unterstützung und Entlastung für mich. Vielen lieben Dank an alle, die das möglich gemacht haben.“

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2020

Jürgen Pansin & Sven Marx

„Mit dem Tandem von Berlin nach Tokio: Der eine sieht doppelt, der andere ist blind. Sechs Monate werden sie mit dem Tandem von Berlin nach Tokio unterwegs sein. Die Berliner Jürgen Pansin und Sven Marx wollen trotz ihrer Einschränkungen zu den Paralympics fahren.“ So berichtete der rbb im Februar 2020. Doch Corona machte auch diesem Projekt einen Strich durch die Rechnung. Das Duo musste das Tokio Abenteuer in Warschau abbrechen. 2021 steht jetzt eine große Deutschland- Tandem-Tour mit mehr als 4.000 Kilometern auf dem Programm – um ein Zeichen für den paralympischen Sport zu setzen. Auf Initiative der Spielbank Berlin wird dieses außergewöhnliche Projekt mit dem Manfred von Richthofen Solidaritätspreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit einer finanziellen Zuwendung in Höhe von 5.000 Euro verbunden.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2019

Mustapha El Ouartassy

Der Marokkaner kam 2017 als Flüchtling über Spanien nach Deutschland und fand beim VfL Fortuna Mahrzahn eine neue sportliche Heimat. Der leidenschaftliche Läufer wurde beim Berlin-Marathon 2019, seinem zweiten Marathon überhaupt, als 26. schnellster Berliner. Zudem ließ sich Mustapha El Ouartassy mit weiteren Flüchtlingen vom Landessportbund Berlin zum Übungsleiter ausbilden. Mittlerweile trainiert er selbst Läufer im Verein. Fortuna-Vorsitzende Doris Nabrowsky: „Mustapha ist für viele Flüchtlingssportler und Migranten ein großes Vorbild geworden.“

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2018

Daniela Samulski

Am 22. Mai 2018 ist DANIELA SAMULSKI, verheiratete Schwienke, einem Krebsleiden erlegen. Im Alter von nur 33 Jahren. Sie hinterlässt einen Ehemann und einen Sohn. Die einstige Berliner Ausnahme-Athletin, die von Freunden „Mulle“ genannt wurde, war eine der erfolgreichsten deutschen Schwimmerinnen nach der Jahrtausend-Wende. Bei Europameisterschaften stand Daniela Samulski insgesamt sieben Mal auf dem Podest. Sie wurde 2006 und 2010 Staffel-Europameisterin und gewann 2009 bei der WM in Rom Silber über 50 Meter Rücken und mit der 4×100-Meter- Freistil-Staffel. 2009 schwamm sie sogar über 50 Meter Rücken in 27,39 Sekunden zum Weltrekord, die Bestmarke wurde jedoch drei Minuten später unterboten. Die Bestzeit ist indes noch immer der aktuelle Europarekord.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2017

Eduard Gutknecht

Am 18. November 2016 war Eduard Gutknecht, der in Potsdam an der Fachhochschule für Sport und Management studiert und in Berlin unter anderem unter Ulli Wegner trainiert hat, in London nach seinem Box-Kampf gegen George Groves in der Kabine zusammengebrochen. Die Ärzte stellten schwere Hirnverletzungen fest. Der im heutigen Kasachstan geborene Deutsche wurde ins künstliche Koma versetzt. Nach sechs Wochen Koma und neun Monaten Reha ist der ehemalige Profi-Boxer mittlerweile wieder zuhause. Doch auf Pflege wird er wohl sein Leben lang angewiesen sein.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2016

Andreas Toba

In der Mannschafts-Qualifikation bei Olympia in Rio hatte sich der deutsche Mehrkampfmeister Andreas Toba bei seiner Bodenübung einen Kreuzbandriss zugezogen. Doch trotz seiner Verletzung trat der damals 25-Jährige noch einmal an: Unter Schmerzen turnte er die Übung am Pauschenpferd – und erhielt die höchste Wertung im deutschen Quartett. Andreas Toba sicherte seinem Team so den Platz im Finale.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2015

Kira Grünberg

Die österreichische Stabhochspringerin Kira Grünberg ist nach einem im Juli 2015 erlittenen Trainingsunfall mit Bruch der Halswirbelsäule querschnittsgelähmt. Trotz dieser Tragödie ist Kira tapfer, eine Kämpferin und braucht für eine bestmögliche Rehabilitation Unterstützung.

Manfred von Richthofen-Solidaritätspreis 2014

Elisa Chirino

Die Berliner Turnerin Elisa Chirino verlor im März 2014 beim Training im Rahmen des Schulsports beim Abgang vom Stufenbarren die Kontrolle. Sie stürzte unglücklich auf den Kopf. Elisa zog sich einen Bruch des vierten und fünften Halswirbels zu und ist seit dem querschnittsgelähmt.